Durst

Durst
Durst [dʊrst], der; -[e]s:
Bedürfnis zu trinken:
großen Durst haben; seinen Durst löschen, stillen.
Syn.: Brand (ugs.).
Zus.: Bierdurst, Kaffeedurst.

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Dụrst 〈m. 1; unz.〉
1. Trinkbedürfnis
2. 〈fig.〉 drängendes Verlangen, unbezwingliche Sehnsucht, Begierde
● \Durst erregen, haben, leiden, machen; seinen \Durst löschen, stillen ● brennender, großer, quälender \Durst ● an \Durst leiden; \Durst auf Bier, Kaffee; einen über den \Durst trinken 〈umg.〉 sich betrinken; man redet übers viele Trinken, doch nie vom großen \Durst 〈sprichwörtl.; scherzh.〉; umkommen, vergehen vor \Durst sehr durstig sein [<ahd. thurst, engl. thirst, got. þaurstei; zu idg. *trs- „trocken sein“; verwandt mit dürr, dorren, dörren, Darre]

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Dụrst , der; -[e]s [mhd., ahd. durst, urspr. = Trockenheit (in der Kehle), verw. mit dürr]:
1. [stärkeres] Bedürfnis zu trinken:
quälender D.;
D. bekommen, verspüren;
[starken] D. haben;
D. auf ein Bier haben;
seinen D. löschen, stillen;
vor D. klebt ihm die Zunge am Gaumen;
Ü der Motor hat nur einen kleineren D. (verbraucht weniger Benzin);
ein Glas/etliche/eins/(meist:) einen über den D. trinken (ugs. scherzh.; zu viel von einem alkoholischen Getränk trinken).
2. (dichter.) heftiges, drängendes Verlangen:
D. nach Ruhm, Freiheit.

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I
Durst,
 
eine mit dem Verlangen verbundene Empfindung, etwas zu trinken. Dies tritt normalerweise aufgrund nachlassender Sekretion der Speichel- und Mundschleimhautdrüsen und daher trockenem Mund- und Rachenraum nach Wasserverlusten (z. B. Schwitzen, Durchfall) oder der Erhöhung des osmotischen Drucks des Blutes (z. B. durch reichliche Kochsalzaufnahme) auf. Das übergeordnete Zentrum, das den Wasserbedarf des Körpers kontrolliert, ist das Durstzentrum im Hypothalamus, dessen Osmorezeptoren auf Änderungen des osmotischen Drucks des Blutes ansprechen.
II
Durst,
 
Allgemeinempfindung bei Mensch und Tieren, die keinem bestimmten Sinnesorgan zuzuordnen ist und mit dem Verlangen verbunden ist, Flüssigkeit in den Körper aufzunehmen. Durst tritt auf, wenn der Körper mehr als 0,5 % seines Gewichts an Wasser verliert (Durstschwelle). Physiologische Wasserverluste (durch Harn, Schweiß, Atemluft) führen zu Wasserverlusten im Intra- und Extrazellulärraum, wobei es zu einer Erhöhung der Osmolarität (Osmose) des Blutes kommt. Zelluläre Wasserverluste werden vermutlich über Osmorezeptoren v. a. im Bereich des Hypothalamus registriert, extrazelluläre Wasserverluste wahrscheinlich über Dehnungsrezeptoren der herznahen Venen. Die Verarbeitung der Reize erfolgt im Hypothalamus. Es kommt zur Verminderung des Speichelflusses, wobei das charakteristische Gefühl der Mundtrockenheit entsteht. Der extrazelluläre Wassermangel führt außerdem über die Freisetzung von Renin zur Bildung von Angiotensin II. Dies bewirkt neben der Retention von Na+-Ionen eine Erhöhung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens sowie die Freisetzung von Vasopressin, das die Wasserrückresorption in der Niere erhöht (Harnkonzentrierung). Eine erhöhte Reninkonzentration erhöht das Durstgefühl. Durst adaptiert nicht, d. h., er kann nur durch Wasseraufnahme gestillt werden. Bei der Durststillung erlischt das Durstgefühl lange bevor die benötigte Wassermenge resorbiert ist (präsorptive Durststillung). Trotzdem entspricht die aufgenommene Wassermenge immer ziemlich genau der benötigten. Man nimmt an, dass die Kontrolle der aufgenommenen Wassermenge beim Trinkakt selbst (z. B. aufgrund der Zahl der Schluckakte) oder über den Spannungszustand der Magenwand stattfindet. Endgültige Durststillung tritt jedoch erst ein, wenn die benötigte Wassermenge im Darmtrakt resorbiert wurde (resorptive Durststillung).
 
Schwerer Durst tritt nach extremen Wasserverlusten (zwischen 5-12 % des Körpergewichts) z. B. bei bestimmten Erkrankungen (Cholera, Diabetes insipidus) oder bei Aufenthalt in heißen Klimaten (Wasserverluste bis 12 l täglich) oder als Folge von Störungen der Durstmechanismen oder der Regulierung des Salz-Wasser-Haushaltes auf. Schwerer Durst erzeugt bei gestörtem Allgemeinbefinden und quälendem Trinkbedürfnis u. a. Schleimhautrötungen und Hitzegefühl im Bereich von Augen, Nase, Mund und Rachen, Durstfieber und schließlich Versagen der Schweiß- und Harnsekretion. Nach einem Wasserverlust von 15-20 % des ursprünglichen Körpergewichtes tritt im Fieberzustand und bei tiefer Bewusstlosigkeit der Tod durch Verdursten ein.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Niere: Teil eines gigantischen Regelwerks
 

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Dụrst, der; -[e]s [mhd., ahd. durst, urspr. = Trockenheit (in der Kehle), verw. mit ↑dürr]: 1. [stärkeres] Bedürfnis zu trinken: quälender D.; D. bekommen, verspüren; [starken] D. haben; D. auf ein Bier haben; seinen D. löschen, stillen; vor D. klebt ihm die Zunge am Gaumen; Ü Der stärkere S-Motor braucht Superbenzin, hat dafür aber den kleineren D. (verbraucht weniger Benzin; ADAC-Motorwelt 10, 1979, 31); *ein Glas/etliche/eins/(meist:) einen über den D. trinken (ugs. scherzh.; zu viel von einem alkoholischen Getränk trinken). 2. (dichter.) heftiges, drängendes Verlangen: D. nach Ruhm, Freiheit, Erkenntnis.

Universal-Lexikon. 2012.

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